14.08.10

Asado/Grillen

Leaving Argentina: Asado. Entering Germany: Grillen. Are both barbecue events metaphors for our cultures? Is Argentina more authentic and Germany more artificial? Is Argentina more sharing and Germany more individualistic? Argentina less clean and Germany greener? Most important elements seem to contain the same: fire place, dead meat, alcohol, company. Most important: There was a farewell with a lot of cariño and a very warm welcome, too. With that support it might be posible to stand the differences in both societies...


Thanks again for a very nice last night in the Isedet with a lot of very important people and thanks Jona for being a great asador! Thanks also to my family for puting on the La Plata-Shirts and giving me such a nice and easy welcome!

10.08.10

Und sonst? Qué tal? Zweineinhalb Jahre La Plata, das grosse Ganze und die Nachbarschaft


Meine Bettlerin vor dem Supermarkt scheint nur noch am Samstag zu kommen. Dafür ist gegenüber jetzt ein junges Paar auf eine Matratze gezogen. Und als ich am letzten Freitag sah, wie ein Penner einen frisch aus der Mülltonne gezogenen Becher Cafe zu sich nahm, ist mir genauso schlecht geworden wie vor zweieinhalb Jahren.

Der Linksschwenk in Lateinamerika hält an. Mujica wird gewählt und mit ihm setzt die Frente Amplio ihren Kurs in Uruguay fort. Die grössere Sensation: Mit Fernando Lugo gewinnt in Paraguay ein ehemaliger Bischof, der die Einparteienherrschaft der Colorados seit über 60 Jahren bricht. In Bolivien wird mit über 60 Prozent eine neue Verfassung verabschiedet, die die Nation zum Vielvökerstaat ausruft. Trotz gegenteiliger Analyse von mir nach den Midterms im vergangenen Jahr in diesem Blog scheinen sogar die Kirchners Chancen auf eine Wiederwahl zu haben.

Ein paar Gegenströmungen: Die Rechte gewinnt erneut mit ihrem Kampf gegen den "Terror der Rebellen" in Kolombien, vielleicht enttäuschender: In Chile kann sich die soziale Christdemokratie nach den äusserst erfolgreichen Jahren von Bachelet nicht gegen die Rechte durchsetzen und ein Frontmann der Oligarchie wird Präsident.

50% (niemand weiss es genau) Inflation in Argentinien. Als ich ankam gab´s die Pizza bei Ugis für 8 Pesos, das Heineken in der Farmacia, unserer Lieblingskneipe für 15. Als ich ging lag die Pizza bei 12, das Bier bei 22. Mein Lohn stieg um 22%, der Euro um 13%. Der Mindestlohn, den es hier natürlich gibt, lag zu Beginn von 2008 bei 1000 Peso, heute bei 1840.

Die Supermärkte machen jetzt Werbung auf ihren Tüten: Bitte weniger Tüten benutzen. Zum Tag der Frau gibt es schicke Jutebeutel mit schickem Design. Natürlich strikt nach Klasse geordnet. In den Durchschnittssupermärkten für 5, in den schicken Läden für 12 Pesos.

Uruguay führt die eingetragene Lebenspartnerschaft mit allen dazugehörigen Rechten bis zur Adoption ein, Argentinien öffnet direkt die Ehe für die Homos.

Meine drei Länder wachsen wie China? Nicht ganz, aber im Vergleich zu Deutschland ist der Wachstum der letzten drei Jahren beeindruckend. Sie legen im BIP um zwischen 5 und 9% zu und retten, wie andere Schwellenl#nder dem Norden im Jahr der Krise den Arsch. In 2009 heisste es Wachstum statt Defizit, wenn auch im Bereich von 1 oder 2%.

Dank Fleischkonsum und Biosiesel hat Europa Anteil am Wachstum. Die Sojaernte in Argentinien wächst in meinen Jahren von 48 Millionen Tonnen auf etwa 55 Millionen, ähnliche Relationen in Paraguay. In Charata stehen ein paar Villen mehr und kurven mehr allrandangetriebene Jeeps. In Castelli wächst die Siedlung der Indigenas jede Woche um ein paar Hütten mehr. Es bleibt kein Platz mehr, um auf dem Land zu leben.

In Varela, in der Villa Itatí, ja sogar am Strassenrand vor La Cantera wird sichtbar wie Fortschritt geht. In den Armenvierteln werden Mülltonnen aufgestellt, Bürgersteige verlegt, Mobilfunkmäste aufgestellt. Die Nachbarn der Casa San Pablo haben eine Wand, die Kinder bei den den Drömels eine Matraze mehr. In Los Cables um die Ecke wohnen jetzt geschätzte 20 Familien, an der Strasse nach Pirayú 4 mehr. In Holzverschlägen.

02.08.10

Mi casa, nuestra vida


Jens en el pasillo oscuro. La aula helada en el seminario final, cafe instantáneo y el vocabulario en la terraza. Limpiar los dientes con Jens. La lluvia en septiembre, la guitara de Hugo en la noche caliente, Yasmine y Zohra esperando con vino. Belen se lleva de una esquina a la otra, cada vez recuperando su vida hasta el final. Las caderas de David y Alejandra, las noches de salsa, cine open air y bien tapada. Vasos que siempre faltan, alguna última noche de seminario y la luz de las velas brilla en el comedor. Días en el pasillo, la habitación, la casilla. Días en comunidad.




Hoy no hay más bombas, ni refugiantes, ni secciónes para hombres y mujeres. Pero el espiritú está vivo en este lugar que me fue la casa para el tiempo en el cono sur. Cada vez en cuando se abrió un nuevo pasillo, una nueva habitación, una nueva alma. Era mi mundo, eran mis mundos en este tiempo.

Jens, Loyda, Rina, Diego, Tania, Dennis, Hendrik, Ursula, Conni, Raquel, Marcia, Gloria, Lucas, Roberta, Carmen, David, Simona, Friederike, Alejandra, Thiago, Hannah, Juanse, Veronica, Christoph, Sabine... gracias por haber siendo mi casa!




Jens auf dem dunklen Flur. Abschlussseminar im eiskalten Winter, Langenscheid und Instantkaffee am Morgen auf der Terasse. Zähneputzen mit Jens. Septemberregen vor dem Fenster, Hugos Guitarre in der schwülen Nacht, Yasmine und Zohra warten mit Wein und Käse. Davids und Alejandras Hüftschwung, die legendären Salsanächte, cine open air und cover up. Belen, die sich von einer Ecke zur anderen schleppt, immer wieder mit einem neuem Leben bis zum Ende. Beständiger Gläserschwund, irgendein Seminarabschlussabend und das Licht der Kerzen erleuchtet den Comedor. Tage im Gästetrakt, auf dem Flur, in der Casita und vor allem: in Gemeinschaft.

Heute wirft keiner mehr Bomben, kein Flüchtling lebt mehr im Keller, kein Frauen- und Männertrakt teilt das Isedet. Doch etwas von seinem Geist lebt und war mir zuhause in meiner Zeit am La Plata. Immer wieder neu hat sich ein Gang geöffnet, ein Zimmer, ein Mensch. Zuhause und Welt zur gleichen Zeit.

Jens, Loyda, Rina, Diego, Tania, Dennis, Hendrik, Ursula, Conni, Raquel, Marcia, Gloria, Lucas, Roberta, Carmen, David, Simona, Friederike, Alejandra, Thiago, Hannah, Juanse, Veronica, Christoph, Sabine... danke, dass ihr mir zuhause wart!


Quizas se acuerdan? Había una noche de poesie, dejamos a Roberta las últimas palabras:


"... cada uno con la propia doble vida

una aca

la otra alla

amores, afectos

cosas y casas

en este ahora

reunidos

bailan danzas de distinta procedencia

pero de comun armonia

volviendo en los silencios

de la noche

donde un patio une..."