Seit 17 Tagen kaempfen die argentinischen Bauern gegen die Regierung und blockieren die Strassen des Landes mit grossem Geraet. Damit erreichen sie zum einen, dass sich die Lebensmittel in den Staedten verknappen und zum anderen, dass ich seit 3 Tagen in Resistencia haenge, der Provinzhauptstadt vom Chaco. Eine Ende ist vorlaeufig nicht in Sicht. Eigentlich muss ich weiter nach Charata, einer kleinen Stadt im Westen der Provinz, aber es gibt kein Durchkommen und keiner weiss, wann sich die Situation verbessert. Vorgestern wurde auf der Strasse ins Landesinnere sogar mit Ananas geschmissen! Ausloeser war auch hier: die Soja. Anfang Maerz hat die Regierung die Steuern auf die Bohnen erhoeht und damit die Bauern endgueltig gegen sich aufgebracht. Es geht um viel Geld, in den letzten Jahren hat sich die Sojaproduktion in Argentinien auf 45 Millionen Tonnen verdreifacht, damit ist das Land der drittgroesste Produzent weltweit. 99% des Anbaus ist gentechisch veraendert. Der Preisanstieg der Soja lag alleine in 2007 bei 77% und hat viele Bauern reich gemacht. Der Staat verdient mit. Alleine die jetzige Steuererhoehung beschert Argentinien Zusatzeinnahmen in Hoehe von 2 Milliarden US Dollar. Dass die Bauern in ihrer Mehrheit keine transnationalen Multis sind, koennte die Loesung im Konflikt bringen. 80% der Landwirte ernten lediglich 20% der Soja und besitzen in der Regel weniger als 500 Hectar Land. Erleichterungen fuer diese Kleinbauern, aber Beibehaltung der hohen Steuersaetze fuer die grossen Produzenten, so lautet der Vorschlag der peronistischen Regierung unter Christina Kirchner. Den Bauernverbaenden reicht das zunaechst nicht aus, sie sind seid gestern wieder auf Konfrontationskurs. Ihre Kritiker sagen, hier kaempfe die alte Oligarchie um ihre Macht. Das macht es nicht unbedingt leichter, die Wartezeit in Resistencia bei Laune zu bleiben.
30.03.08
27.03.08
Meeting Indians in the middle of a globalized world
Next stop: Campo Nueve. A small town along the country's main east-west connection and all the traffic and mills alongside the street almost make invisible what happened to be here first. About 4000 Indigenas live in the province, in about 40 settlements of which one can find 18 around Campo Nueve. Somewhere on the countryside, with no direct access, no paved roads, no road or settlement signs.
Here, in the middle of nowhere, a developement got a face which I vaguely heard of but which always stood far away. Paraguay, together with foremost Argentina and Brazil, has been experiencing the great world wide boom for soya since two decades. As an alternative for petrol but, first of all, to feed the cows in Europe, the US and China. The price rose incredibly in the last years and therefore it became an unbelievable lucrative business. With all the consequences that are largely critized, the destrucction of forests and the genetic manipulation of the plant by Monsanto and other companies. And here, in Paraguya, the hunger for soya destroyes the basis of life of the Indigenas, too. The land, which oficially belongs to the Indian communities, is used by soya farmers who administer up to 50.000 hectars. Communities that lived from collecting food find nothing in their areas anymore, and there is no work to do in the largely automized agricultural production. The Indigenas belong to the loosers of a development which has just a few winners in a country like Paraguay.
Oguasu, the organisation I was visiting, works for the basic needs of the native communities: education, health, development of agriculture. Since last year and with the support of the worldbank, it also has established a program which tries to give back the country to the Indigenas which legally already belongs to them. What made the whole situation even more absurd: in the region of Campo Nueve, the big landlords are Mennonits which refer to themselves as being Germans. They do speak German, indeed, and my hotel there was called "Hotel Germania". And when I left the place at last, the owner offered me two pieces of land of 3500 and 4000 hectars. Great to grow some eukalyptos! He additionally mentioned that there are some tax laws in Germany which allow to reduce my costs. But so far I hesitated ...
I am writing from a ciber next to the bus station in Asunción and I am up top visit the places in Chaco, Argentina. Since the internet facilities were rare in Paraguay, I couldnt write many mails. As soon as I have better opportunities, I will answer!
Nueva Germania
Leute, das ist schwer zu beschreiben. Da war ich also ueber Ostern in Nueva Germania, einer kleinen Siedlung im laendlichen Bezirk San Pedro in Paraguya. 1887 gegruendet von Bernhard Foerster und Elisabeth Foerster-Nietzsche - man ahnt es schon, der Schwester und dem Schwager von Friedrich Wilhelm Nietzsche. Nueva Germnania war Programm: hier sollte der Deutsche frei von allen schlechten Einfluessen die neue Gesellschaft schaffen. Allerdings waren die ersten 12 Siedlerfamilien wohl eher auf der Flucht vor Armut in Deutschland, als dass sie sich der Veredelung der Rasse widmen wollten. Und so dachte sich Elisabeth ihre Geschichten von der prunkvollen Landung am "Hafen" von Nueva Germania und dem Empfang mit Saenfte und Leibgarde ausdenken, um in der Heimat vom neuen Lebensraum zu schwaermen.
Was ist davon uebrig geblieben? Vielleicht 20 Familien, die mitten in der paraguayischen Pampa deutsch sprechen, Haudenschild, Meister oder Koeck heissen, ein Leben fuehren, das gepraegt ist durch Subsistenzwirtschaft und wenig Luxus und wenn der Pfarrer einmal im Jahr vorbei kommt, werden alle Kinder getauft. 6 davon gab es am Ostersonntag. Man lebt weit auseinander auf dem alten Siedlungsgebiet und der Asphalt hat es erst im letzten Jahr bis ins Dorf geschafft, jetzt wird das Leben schneller und ein Wandel setzt ein, der an den Bau der Hunsrueckhoehenstrasse in Heimat Eins erinnert. Internet ist dagegen nicht in Sicht und auch den einen brasilianischen Fernsehsender empfaengt man nur schlecht.
Dass unter Stroessner, dem paraguayischen Langzeitdiktatator, alles besser war, hoert man oefter und manchmal ziert ein Bild des deutschstaemmigen Fuehrers das Haus. Allerdings ist diese Meinung nichts ungewoehnliches fuer den Teil der paraguayischen Bevoelkerung, der damals nichts zu verlieren hatte und fuer den heute die (oekonomischen) Ungleichheiten und sozialen Spannungen der Gesellschaft relativ ploetzlich und extrem sichtbar werden. Am 20.04. wird gewaehlt und es gibt das erste Mal eine reale Chance, dass die seit 60 Jahren regierende Colorado Partei abgewaehlt wird. Ob diese Wahl mit rechten Dingen zugehen wird, wird von dem Grossteil derjenigen, die ich getroffen habe, angezweifelt. Zu verstrickt ist das Land in eine Vetternwirtschaft, die ueber Jahrzehnte immer wieder die gleichen Machthaber begeunstigte.
Was ist davon uebrig geblieben? Vielleicht 20 Familien, die mitten in der paraguayischen Pampa deutsch sprechen, Haudenschild, Meister oder Koeck heissen, ein Leben fuehren, das gepraegt ist durch Subsistenzwirtschaft und wenig Luxus und wenn der Pfarrer einmal im Jahr vorbei kommt, werden alle Kinder getauft. 6 davon gab es am Ostersonntag. Man lebt weit auseinander auf dem alten Siedlungsgebiet und der Asphalt hat es erst im letzten Jahr bis ins Dorf geschafft, jetzt wird das Leben schneller und ein Wandel setzt ein, der an den Bau der Hunsrueckhoehenstrasse in Heimat Eins erinnert. Internet ist dagegen nicht in Sicht und auch den einen brasilianischen Fernsehsender empfaengt man nur schlecht.
Dass unter Stroessner, dem paraguayischen Langzeitdiktatator, alles besser war, hoert man oefter und manchmal ziert ein Bild des deutschstaemmigen Fuehrers das Haus. Allerdings ist diese Meinung nichts ungewoehnliches fuer den Teil der paraguayischen Bevoelkerung, der damals nichts zu verlieren hatte und fuer den heute die (oekonomischen) Ungleichheiten und sozialen Spannungen der Gesellschaft relativ ploetzlich und extrem sichtbar werden. Am 20.04. wird gewaehlt und es gibt das erste Mal eine reale Chance, dass die seit 60 Jahren regierende Colorado Partei abgewaehlt wird. Ob diese Wahl mit rechten Dingen zugehen wird, wird von dem Grossteil derjenigen, die ich getroffen habe, angezweifelt. Zu verstrickt ist das Land in eine Vetternwirtschaft, die ueber Jahrzehnte immer wieder die gleichen Machthaber begeunstigte.
19.03.08
Paraguay
Talented for getting in contact with some of the most unknown countries of the world, my Boss Jorge Gerhard from the Argentinian volunteer program sent me to Paraguay, where I am at the moment writing from the capital Asunción (you might want to remember the name for hardcore geographie games!). My final destination here will be "Nueva Germania" and "Campo Nueve". Afterwards I am heading to some parts of southern Argentina, known as the "Chaco" region. Sounds amazing and indeed it might become interesting since all the people who I am telling where I am up to, start to make strange faces and say thinks like: "poor guy!" or simply "why the hell?". What they mean is: "Quite rural regions with simple people that you will visit. Hope you dont need to stay too long." This might be also of importance since I will research on the possibilities of sending volunteers there - you probably know the story by now.
My start in Asuncion was quite strange: We are cooperating with a German protestant church in Paraguay and here, German means German! Yesterday was a meeting of the curch members in which I participated, and almost all of them spoke German! Some families since 5 generations and just inside the closed community in Paraguay, they have never been in Germany! Que raro- how strange. Additionally, the big inequality in Latinamerica once more. Richer then Nicaragua and poorer than Argentina, here the modern parlamentary building is directly located next to one of the poorest "villas" (slums) of the city, and the eastern part of the city has to protect its rich quaters by the omnipresent security. And for all those who are pissed of the snow in central Europe, a last information: It has 37C degrees and one can hardly walk outdoors. Folks, it sounds like I wont have internet for the next week but hope to return to the blog with some nice pictures from the countryside! Ah: And I will visit some indigenious settlements, finally this trip becomes a Western!
My start in Asuncion was quite strange: We are cooperating with a German protestant church in Paraguay and here, German means German! Yesterday was a meeting of the curch members in which I participated, and almost all of them spoke German! Some families since 5 generations and just inside the closed community in Paraguay, they have never been in Germany! Que raro- how strange. Additionally, the big inequality in Latinamerica once more. Richer then Nicaragua and poorer than Argentina, here the modern parlamentary building is directly located next to one of the poorest "villas" (slums) of the city, and the eastern part of the city has to protect its rich quaters by the omnipresent security. And for all those who are pissed of the snow in central Europe, a last information: It has 37C degrees and one can hardly walk outdoors. Folks, it sounds like I wont have internet for the next week but hope to return to the blog with some nice pictures from the countryside! Ah: And I will visit some indigenious settlements, finally this trip becomes a Western!
11.03.08
Computer Tango
Kein Eintrag, kein Bilder, keine Kommentare. Die letzte Woche hat mich das Buero verschluckt. Draussen tobt der Tango und drinnen die Suche nach der perfekten Zahl. Was kostet ein deutscher Freiwilliger in Argentinien? Zu Ostern, hoffe ich, kann ich es euch sagen! Mich verwirren die 40 jetzigen und die 40 kuenftigen Freiwilligen, die Ansprechpartner in Deutschland und Argentinien und natuerlich: die Sprache. Gerne bestelle ich Gebaeck mit: "Ich bin zwei Croissant", frage an der Tuersprechanlage: "Wie bist du?", sage der Kassiererin "Ich liebe meine Tuete" usw. usw. Zum Bus fahren habe ich eine Woche Anlauf gebraucht, weil ich seit 4 Jahren die Horrorgeschichten vom Kleingeld fuer den Bus hoere (die Pesomuenze kostet auf dem Schwarzmarkt 1,10!). Dafuer habe ich dann bei meinem ersten Mal dem Fahrer ganz devot meinen muehsam ergattereten Peso in die Hand gedrueckt, der mir daraufhin mit der einen Hand einen Vogel und mit der anderen den Automaten gezeigt hat. Die groesste schwule Party der Stadt habe ich schon mitgemacht, den schoensten Antikmarkt Lateinamerikas, und den Weltgebetstag fuer Guyana. Und wenn der Rest nicht soviel Alltag gewesen waere und im Buero nicht das Internet ausgefallen, dann waere das alles eine eigene Geschichte geworden. Mit Bildern! Aber erst muss ich fuer meinen Foto-akku noch einen Adapter finden. Nur, was heisst nochmal Stecker auf Spanisch?
02.03.08
Buenos Aires!
I arrived well in Argentina's capital, which on the first view appears to be a relaxed mixture of New York City and Warsaw - finally, the big city again! Here, a short list of thinks which did not exist in Nicaragua but do in Buenos Aires in the order of appearance:
RainPaved roades
Middleclass cars
Warm showers
Dutch cheese
Gay messages in toilet cabins
Unbelievable confisery
Traffic lights
Taximeters
People wearing short trousers
Metros
Washing machines
Offices with Internet access
List will be continued, stay in touch!
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