16.06.08

ESMA

Samstag im ESMA, der zentralen Erinnerungsstaette an die Militaerdiktatur ab 1976. Auf dem ehemaligen Kasernengelaende der Marine mitten in Buenos Aires befindet man sich im Inneren der dunklen lateinamerikanischen Geschichte, die doch verdammt vetraut erscheint. Geschaetzte 5000 Menschen sind durch das groesste Folter- und Gefangenenzentrum geschleust worden, nur wenige von ihnen sind heute noch am Leben. Das Esma war zentrale Infomations- und Sammelstelle des geheimen Plans der Militaers im stilisierten Buergerkrieg gegen die Kommunisten und Staatsfeinde. Wie in den anderen geheimes Folterzentren, sind hier Keller und Dachboeden umgebaut, Fotostudios, Archive und Faelscherstudios eingerichtet worden, nicht zuletzt die Folterkammern der Militaers. Von hier aus sind die Gefangenen betaeubt in Flugzeuge gefuehrt und ueber dem Atlantik abgeworfen worden. Etwa 30.000 Menschen sind in der Zeit so oder anders ermordert worden. Auch Nicaragua taucht wieder auf. Wie im Plan Condor mit den benachbarten Diktaturen Geheimdienstinformationen ueber Staatsfeinde und Foltermethoden ausgetauscht wurden, sind auch die Militaers der Contras im ESMA ausgebildet worden. 2007 ist das ESMA als Erinnerungszentrum eingeweiht worden, heute sollen nicht nur die historischen Folterstaetten der Oeffentlichkeit zugaenglich gemacht, sondern auch die verschiedenen Gebaeude in den Dienst von Menschenrechtsorganisationen gestellt werden.

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